Gold und Silber

Ach Sonne, liebe Sonne,
Was hast du in dem Sinn?
Ich stehe an dem Fenster
Und weine vor mich hin.
Ein Ringelein von Silber,
Das gab er mir zum Pfand;
Ein Ring von rotem Golde
Den trag ich an der Hand.
Der Myrtenstock am Fenster
Der dauert mich so sehr;
Seine Zweige sind gefallen,
Nun ist er kahl und leer.
Der eine kriegt das Silber,
Das Gold der andre hat;
Wenn alle Leute schlafen,
Dann komm und küss' dich satt.
Die grünen Myrtenzweige,
Die sind das allerbest;
Du sollst das Kränzlein haben,
Der andre kriegt den Rest.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Löns, Hermann. Gold und Silber. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-22B2-9