[2] Salomons von Golaw Deutscher Sinn-Getichte erstes Tausend

Scaliger von der Poeterey oder Tichtkunst im 3 Buch in der 125 Abtheilung:

Ein (Epigramma) Sinn-Getichte ist ein kurtz Getichte, welches schlecht hin von einem Dinge, einer Person oder derer Beginnen etwas anzeiget oder auch etwas fürher setzet, darauß es etwas gewisses schliesse und folgere.


Hans Ulrich Müffling in seinen Blumen auß deß Scaligers Schrifften im dritten Brieffe oder Sendschreiben:


Man muß die nicht hören, welche schreyen, daß durch Übung in der Tichterey, (die Zeit) welche ernstern und wichtigern Wissenschafften zustehet, vergebens und unfüglich verschwendet werde. Denn so man hierinnen Maß hält, fehlet es nun so viel, daß das Gemüte damit solle ermüdet werden, daß sie vielmehr zu schärfferm und genauerm Nachdencken dich wacker und munter mache.


Daselbst weiter:


Die Tichterey ist anders nichts, als ein Abbildung vielerley Dinge, welche die menschlichen Gemüter abzeucht und gleichsam saubert durch zierliche und schickliche Fügnüß vom Rost und Staube deß Überdrusses.

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TextGrid Repository (2012). Logau, Friedrich von. Gedichte. Sinngedichte. Salomons von Golaw Deutscher Sinn-Getichte erstes Tausend. [Motti]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-124D-8