[135] 27.

Verdammen muß die Menschheit das Verbrechen.
Wofür denn hätte sie sich aufgerichtet
Aus roher Wildheit und die Nacht gelichtet?
Was darf ihr tief Gefühl für Recht bestechen?
Oft wagt's selbst nicht das Mitleid fürzusprechen,
Da selbst die Gnade auf sich selbst verzichtet,
Doch wer hat euch berechtigt und verpflichtet,
Den Mord durch einen grausern Mord zu rächen?
O fragt euch, wie es wohl um euch bestünde,
Hätt' euch erzogen in der gleichen dumpfen
Gemeinschaft euer Los mit Schmach und Sünde?
Halt ein, Sonett! Du wirst kein Richtbeil stumpfen,
Doch »Heil und Sieg der Menschlichkeit« verkünde
Im voraus schon zu künftigen Triumphen!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 7. Sonette. 27. [Verdammen muß die Menschheit das Verbrechen]. 27. [Verdammen muß die Menschheit das Verbrechen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F279-A