Herbstabend

Durch die halbentlaubten Bäume
Glimmt der Mond, und still umflicht
Siegreich die verlassnen Räume
Seiner Trauer falbes Licht.
So dem Blick der Schwermut offen
Liegt des Menschen Los erhellt,
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Wenn vom ersten Frost betroffen
Unsres Lebens Schmuck zerfällt.
Tausende schon längst Begrabner
Fühlten, duldeten wie du.
Denk es, und du gehst erhabner,
Deinem Ziel entschlossner zu!
Flammt doch deine Lebenswelle
Über der Erloschnen Tag,
Wie des Fackelträgers Helle
Über einem Sarkophag.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 3. Jahreszeiten. Herbstabend. Herbstabend. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F1B9-2