2.

Kein Schutzgeist unterband mir Goldsandalen,
An meiner Wiege stand mein Widerstreiter,
Zu Taten schritt nicht einen Schritt ich weiter,
Wo nicht Zufälle den Erfolg mir stahlen.
Zum freudelosen Sieg nach tausend Qualen
Macht' ich die Bahn mit meinem Blut nur breiter;
Nie, nie beging ich unumschränkt und heiter
Die großen, meines Lebens Kaiserwahlen.
Mein Streben alles blieb ein fruchtlos rauhes
Bestürmen ewig neuer Widerstände,
Ein Kampf mit Säulen eines Felsenbaues.
Für meinen Durst, für meine Fieberbrände
Fiel nie das Manna jenes Seelentaues,
Des Trostes, daß ein Herz mit mir empfände.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 7. Sonette. 12. Nachtgedanken. 2. [Kein Schutzgeist unterband mir Goldsandalen]. 2. [Kein Schutzgeist unterband mir Goldsandalen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F126-A