7.

Verstummt sind nun die Wogen,
Die lärmend uns getrennt,
Die Wolken sind verzogen,
Rein strahlt das Firmament,
Und wie in jenen Räumen
Wird's hier im Busen still,
Ich kann jetzt wieder träumen
Und denken, was ich will.
Ich denk' an dich! Dein Wesen
Tritt lächelnd auf mich zu.
Was hat dich mir erlesen,
Du seltsam Rätsel du?
Du seltne Blume, sage,
Wie kamest du herein
[18]
In meiner armen Tage
Verspäteten Sonnenschein?
Ich denk' an dich! Der Flieder
Vom Garten duftet her,
Die Blüten dunkeln nieder,
Von Wohlgerüchen schwer.
Was war, ist weggeschwunden,
Was trüb und düster war;
Es blühn der Liebe Stunden
Im Äther hell und klar.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. 7. [Verstummt sind nun die Wogen]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F06F-C