Die Feme

Zum drittenmal schnitt ich den Span
Aus deinem Tor; es kräht der Hahn
Bei meinem Werk zum drittenmal
Und dreimal blinkt' im Morgenstrahl
Des Rächers Stahl.
Steh auf, steh auf von Becher, Spiel und Tanz,
Wirf weg dein Schwert, nimm den Rosenkranz;
Wirf weg den Panzer, er schützt dich nicht;
Dich fordert vor Gericht
Die Feme, die Feme!
Und wärst du auch des Kaisers Sohn,
Nicht Fürstenhut, nicht Grasenkron',
Nicht Inful schützet dich, noch Stab.
Ich sag' dich ächtig und sag' dich ab,
Auf ist das Grab!
Mit gichtischem Mund, mit zuckendem Blick
Verfällt dein ächtig Haupt dem Strick.
Dem Feinde vergeb' ich dein Kind, dein Weib,
Den Vögeln deinen Leib –
Gott gnade deiner Seele!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 10. Geschichte und Sage. Die Feme. Die Feme. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F04E-5