[210] 3.

Da plötzlich kam ein Sturm. Schneeflocken schwangen
In unsre Blüten sich; mit kalter Schneide
Zerriß ein Eisstrom unser Krongeschmeide,
Und unser Jugendtraum, er war vergangen!
Seit jener Nacht sind bleich der Lilie Wangen;
Seit jener Nacht senkt sich die Trauerweide
Und stehn Zypressen ernst im dunklen Kleide
Und bebt im Eppich stets ein leises Bangen.
Der Duft, um den die Rose wird gepriesen,
Ist ihrer Sehnsucht ausgehauchte Klage
Nach jenen untergangnen Paradiesen.
Auf Libanons verbranntem Felsengipfel
Durchrauscht von jener Welt noch eine Sage
Der letzten Zedern schon gebeugte Wipfel.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 11. Weltleben. Urweltfabel. 3. [Da plötzlich kam ein Sturm. Schneeflocken schwangen]. 3. [Da plötzlich kam ein Sturm. Schneeflocken schwangen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F041-0