6. Weltumschau

Dort möcht' ich weilen an des Ganges Bronnen
Auf Himalaja's Höh'n und ungeblendet
Schaun, wie den Bergaltären Feuer spendet
Das ewig neugeborne Licht der Sonnen.
Ich schaute, wie zum Tal von Nacht umronnen
Der Bergstrom sich beleuchtet niederwendet,
Wie hier im Fels die Pflanzenwelt verendet
Und blühend dort die Gletscher hält umsponnen;
Wie Blitze hier, dort Wolken niedertauen,
Wie endlos Nebel um die Pole grauen,
Wie um den Gleicher die Vulkane rauchen,
Und wie in stetem Saugen und Verhauchen
Die Lebenskräfte sprudeln und verfließen
Und Blumen gleich sich öffnen und sich schließen.

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TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 7. Sonette. 6. Weltumschau. 6. Weltumschau. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-EF79-C