Ruhe

In müden Kreisen schwebt ein kranker Fisch
In einem Tümpel, der auf Gräsern liegt.
Beim Himmel lehnt ein Baum – verbrannt und krumm.
Ja ... die Familie sitzt um großen Tisch,
Wo sie mit Gabeln aus den Tellern pickt.
Allmählich wird man schläfrig, schwer und stumm.
Die Sonne leckt mit heißem, giftgem Maul
Am Boden wie ein Hund – ein wüster Feind.
Landstreicher fallen plötzlich spurlos um.
Ein Kutscher sieht besorgt auf einen Gaul,
Der, aufgerissen, in der Gosse weint.
Drei Kinder stehen still herum.
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TextGrid Repository (2012). Lichtenstein, Alfred. Gedichte. Die Dämmerung. Ruhe. Ruhe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-EBF5-3