Abschied

(kurz vor der Abfahrt zum Kriegsschauplatz

für Peter Scher)


Vorm Sterben mache ich noch mein Gedicht.
Still, Kameraden, stört mich nicht.
Wir ziehn zum Krieg. Der Tod ist unser Kitt.
O, heulte mir doch die Geliebte nit.
Was liegt an mir. Ich gehe gerne ein.
Die Mutter weint. Man muß aus Eisen sein.
Die Sonne fällt zum Horizont hinab.
Bald wirft man mich ins milde Massengrab.
Am Himmel brennt das brave Abendrot.
Vielleicht bin ich in dreizehn Tagen tot.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Lichtenstein, Alfred. Abschied [1]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-EB66-5