[338] Abschied des Miranten von dem Geliebten Leser

Es hat die Göldne Sonn-
Zu Gnaden sich geneiget/
Und ihr bestrahltes Haupt-
Versencket in das Meer/
Der müde Tag nunmehr-
Den braunen Abend zeiget/
Der Himmel wird entfärbt/-
Die Welt verduncklet sehr/
Dahero will ich mich-
Nach Hause nun verfügen/
Biß Phæbus wiederumb-
Mit frischem Tag erscheint/
Geliebte Leser/ laßt-
Mit diesem euch begnügen/
Was ich nicht wohl gereimt-
Hab' ich doch wohl gemeint.
Allein will freundlich ich-
Noch was gebätten haben/
Wann dieses Wercklein nicht-
Nach jedes Willen krauß/
Daß man nicht etwan wöll'-
Nach hinckenden Buchstaben/
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Sondern mehr nach dem Sinn-
Es treulich legen auß/
Und nicht nach böser Art-
Der Neideren verrencken
Auff einen/ der sehr weit-
Entfernt von meinem Sinn:
Sie wöllen öfftermal-
Clorinden Thun bedencken/
So wird dann hoffentlich-
Seyn häuffig mein Gewinn.
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Laurentius von Schnüffis. Gedichte. Mirantisches Flötlein. Abschied des Miranten von dem Geliebten Leser. Abschied des Miranten von dem Geliebten Leser. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-DB85-4