[255] 294. Weking wird ein Christ.

Nicht lange nach dieser Zeit ritt Weking die Heerstraße hin über die Berghöhe, worauf jetzt Bergkirchen liegt, und erwog in sich, welcher Glaube der beste sei, der Götterdienst seiner Väter oder die neue siegreiche Lehre der Franken. Und er sprach bei sich selbst: »Ist diese die rechte, möchte ich dann ein Zeichen haben, wodurch ich gewiß würde!« Und siehe, in demselben Augenblick scharret das Roß, und aus dem felsigen Boden springt ein mächtiger Quell hervor. Da ist der König abgestiegen und hat von dem Waßer getrunken und hat gelobt, ein Christ zu werden. Ueber dem Quellborn wurde hernach von ihm eine Kirche erbaut, welche von dem Papst Leo selbst geweiht ist und noch heutiges Tags steht.

Andere erzählen, ein Mönch sei dem König an diesem Orte begegnet und habe ihn aufgefordert, seine Götter fahren zu laßen, und als Weking nun geantwortet hatte: »Schaff' mir Waßer aus diesem Felsen, so will ich mich taufen laßen«, da sei sofort der herrliche Quell unter den Hufen des Rosses hervorgesprudelt.

Anders erklärt den Ursprung des Quells die Sage, Norddeutsche Sagen, Nr. 273.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Erster Theil. Sagen. Sagen vom König Weking. 294. Weking wird ein Christ. 294. Weking wird ein Christ. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C5C0-B