222. Der Nachtrabe oder ewige Fuhrmann.

Mündlich aus Sillstedt, Steina und Bartelfelde.

1.

Des Nachts hört man oft den Nachtraben sein hår, hår oder hråk, hråk rufen; das ist ein Vogel, der ist[199] viel größer wie ein gewöhnlicher Rabe, und wohl so groß wie ein altes Huhn. Andre nennen ihn auch den ewigen Fuhrmann und sagen, er habe sich gewünscht, für sein Theil Himmelreich ewig fahren zu können, darum fährt er nun in alle Ewigkeit und sitzt auf dem Mittelpferde am Himmelswagen; die vier großen Sterne nämlich, die man hinten sieht, sind die großen Räder, die drei vorderen Sterne aber, die in krummer Linie stehen, die drei Pferde, und der kleine Stern über dem mittelsten derselben, das ist der ewige Fuhrmann; der lenkt die Pferde und weil der Wagen immer im Kreise fährt, stehn sie nicht in grader Linie neben einander, sondern in krummer, denn sie sind in steter Drehung begriffen; vor Mitternacht aber sagt man, fahre er aus, da steht die Deichsel aufwärts und nach Mitternacht geht's heim, da steht sie abwärts.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche. A. Sagen. 222. Der Nachtrabe oder ewige Fuhrmann. 1. [Des Nachts hört man oft den Nachtraben sein hår, hår oder hråk]. 1. [Des Nachts hört man oft den Nachtraben sein hår, hår oder hråk]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-BD3F-D