[209] Das Versprechen

Kein Eroberungskrieg! So scholl das heilige Wort einst,
Das ihr uns gabt, verehret als nie verehret ein Volk ward;
Und (so daucht' es uns) Stimmen Unsterblicher wiederhohlten:
Künftig nicht mehr Erobrungskrieg.
Und jetzt führet ihr ihn den allverderbenden, seyd gar
Grosse Krieger, ersteigt mit schlagendem Herzen, mit heissem
Durste nach Ruhm, im Orkan der Leidenschaft, des Kampfspiels
Schimmernde Höh, die ... Abgrund ist!
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Lernet den Schauplatz kennen, auf dem ihr gross seyd: Auf ihm brüllt
Beyfall der Löw' euch zu; heult euch von Triumphe der Wolf vor;
Schreyt mit der feinen neronischen Stimm' euch von nie vergessnem
Ewigen Namen der Geyer vor.
Wenn ihr auch ganz das Gebäu des Staats umstürzetet; musste
Dennoch die nievernommene, die menschliche, edle Verheissung
Unerschüttert stehn, in der Mitte der grossen Trümmer,
Stehn, wie der Fels im Ozean!

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TextGrid Repository (2012). Klopstock, Friedrich Gottlieb. Gedichte. Oden. Zweiter Band. Das Versprechen. Das Versprechen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-B515-5