[116] Die Etats Generaux

Der kühne Reichstag Galliens dämmert schon,
Die Morgenschauer dringen den wartenden
Durch Mark und Bein: o kom, du neue,
Labende, selbst nicht geträumte Sonne!
Gesegnet sey mir du, das mein Haupt bedeckt,
Mein graues Haar, die Kraft, die nach sechzigen
Fortdauert; denn sie war's, so weit hin
Brachte sie mich, dass ich Diess erlebte!
Verzeiht, o Franken, (Name der Brüder ist
Der edle Name) dass ich den Deutschen einst
Zurufte, das zu fliehn, warum ich
Ihnen itzt flehe, euch nachzuahmen.
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Die grösste Handlung dieses Jahrhunderts sey,
So dacht' ich sonst, wie Herkules Friederich
Die Keule führte, von Europa's
Herschern bekämpft, und den Herscherinnen!
So denk' ich jetzt nicht. Gallien krönet sich
Mit einem Bürgerkranze, wie keiner war!
Der glänzet heller, und verdient es!
Schöner, als Lorber, die Blut entschimmert.

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TextGrid Repository (2012). Klopstock, Friedrich Gottlieb. Gedichte. Oden. Zweiter Band. Die Etats Generaux. Die Etats Generaux. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-B46D-9