11. Einer glaubigen Seelen Verbannisirung der Weltlust

Kan gesungen werden: wie Vom Himmel hoch so kom ich her/ etc.

1.
Gott leidet noth und ich bin hold
den Erdenkoht/ den rohten Gold/
Gott leidet Durst und ich trinck auß/
den güldnen Weingefüllten Strauß.
[259] 2.
Ich trinck der Erdenrohtes Blut/
zur Lust/ zum Muht/ zum Vbermuht/
von Milch wird Gottes Durst gestillt/
Milch/ die von Jungfer Brüsten quillt.
3.
Gott ligt früh bloß/ ich prange früh
mit bunter Seidenwürmer Müh/
Er lieget kalt in kalten Stall
Mich wärm ein warmer Prange Saal.
4.
Auff! laß das Läger/ meine Braut
von Schwanenfedern auffgebaut/
der Thiere bauch und laue Tufft/
haucht auff den Heiland warme Lufft.
5.
Weg mit den Ehrgeitz! Fantasey
sind Wollust/ Hoffart/ Fresserey;
Mir/ mir beliebt das Leben baß/
das voller Sünden Augen naß.
6.
Mir biet in meinem krancken Stand/
ein Creutz den andern Creutz die Hand/
[260]
Mir ist kein Creutz hier eine Last/
nur wolergehen/ Ruh und Rast.
7.
Was ausserhalb diß Stalles ist/
ist Wust/ Roth/ Vnflat/ Stanck vnd Mist
Der Sternen Kammer Kunst Gebäu/
Ist nicht so schön als diese Streu.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Klaj, Johann. Gedichte. Friedensdichtungen. Weihnacht Gedichte. 11. Einer glaubigen Seelen. 11. Einer glaubigen Seelen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-AF33-5