3.

Auf den Fildern 1, unter den Bäumen,
Wo die goldnen Äpfel sind,
Wo der Kohl wie Silber glänzet,
Spielte sie, ein lichtes Kind.
Auf den Fildern, unter den Bäumen,
Wo die Biene emsig schafft,
Lernte sorgen sie und sammeln
Einer Hausfrau Wissenschaft.
Auf den Fildern, unter den Bäumen,
Schwabenlandes echter Flur,
Wuchs sie auf zur treusten Tochter
Württembergischer Natur.
Auf den Fildern, unter den Bäumen,
Gab einst Gott den Segen ihr:
Lerne lieben, schaffen, dulden,
Sprach er: Kind, ich bleib' bei dir!
Über den Fildern, über den Bäumen,
Auf der Achalm hohem Haupt
Fand ich sie im Gold des Morgens,
Hat sie mir das Herz geraubt.
Über die Filder, über die Bäume
Stieg die Lerche himmelwärts,
Sang ihr Lied, als ich sie drückte
Da auf ewig an das Herz.

Fußnoten

1 Mit dem Namen »die Filder« wird einer der früchtereichsten Landstriche unseres Vaterlandes unweit Stuttgarts bezeichnet.


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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Kerner, Justinus. 3. [Auf den Fildern, unter den Bäumen]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-A6FE-1