Zuversicht

Am 6. März 1844. Zur Zeit einer schweren Krankheit des Königs.


Vergesset nicht, warum so früh
Sie unsern Augen ist entschwunden, –
Auf daß zum Schutzgeist werde sie
Dem Lande in des Leides Stunden.
Es flössen jetzt noch meine Tränen,
Daß solch ein Herz so bald gestorben,
Fühlt' ich nicht fest in meinem Sehnen,
Daß wir es tot erst ganz erworben.
Wie sie im Leben einst dem Land
In Hungerjahren war ein Segen,
Kommt sie, ein Engel jetzt, die Hand
Auf seines Königs Brust zu legen.
Sie schwebt um ihn zur Zeit, der trüben,
Wo seiner Kinder Herzen beben,
Wo seines Volkes heißes Lieben
Sein Leben knüpfet an sein Leben.
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Seitdem sie unter Engeln weilt,
Hat dieses Land kein Leid erfahren.
Sie ist der Schutzgeist, der ihn heilt
Und ihn noch lang uns wird bewahren.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Kerner, Justinus. Gedichte. Die lyrischen Gedichte. Zuversicht. Zuversicht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-A6D1-3