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Ich kenne dich, o Unglück, ganz und gar
Und sehe jedes Glied an deiner Kette!
Du bist vernünftig, zum Bewundern klar,
Als ob ein Denker dich geordnet hätte!
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Nicht mehr noch weniger hat mir gebührt,
Mir ist gerecht die Schale zugemessen;
Und dennoch hab ich bittrer sie verspürt,
Als niemals ich getrunken noch gegessen.
Jetzt aber bring ich leichter sie zum Mund,
Als einst die müde Seele noch wird wissen;
Der quellenklare Perltrank ist gesund,
Ich lieb ihn drum mit dürstendem Gewissen!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Gedichte. Gesammelte Gedichte. Vermischte Gedichte. Aus einem Romane. 2. In der Trauer. 2. [Ich kenne dich, o Unglück, ganz und gar]. 2. [Ich kenne dich, o Unglück, ganz und gar]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9C14-F