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O teure Luft! Mit jedem Odemzug
Vergeud ich sie, die unentbehrlich ist!
Fern bin ich euch, Berghöhen, Wolkenflug,
Wo man dies Gut nicht achtet und nicht mißt.
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Hier eingeschlossen mit der Todesqual,
Der unsichtbaren, Stirn an Stirn gepreßt,
Umschlingt sie mir Haupt, Glieder, Herz zumal
Mit Schlangenringen, unbarmherzig fest.
Nun geht's ans Sterben – strenge Seelenzucht,
Der ich mich scheidend unterwerfen soll!
Mein Denken schwindet mir in dunkler Flucht –
Matt schlägt das Herz – bald bricht's – erwartungsvoll –

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. 19. [O teure Luft! Mit jedem Odemzug]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9956-4