[185] An Herrn Utz,
den Verfasser der lyrischen Gedichte

Du, der vom Weine berauscht, die Lust der Erde besungen,
Mir gab Apollo kein lyrisches Spiel
Bespannt mit Saiten von Gold, doch sind mir Lieder gelungen,
Süßklingend sang ich der Seele Gefühl.
Mich hört der eiserne Held, mir horcht der ernste Gesandte
Herunter kommend vom Stuhle des Herrn,
Auch höret meinen Gesang, wer sonst die Muse verkannte,
Des Geizes Priester, vernehmen ihn gern.
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Mir gab dein liebender Freund, der Felsenspringerin Laute,
O, ihn nur denken wird süsser Gesang
In der ganz saphischen Brust; der Liebes Götter Vertraute
Ward ich und habe die Herzen in Zwang!
Mich fühlt der wankende Greis, die abgelebte Matrone,
Mich horcht der Jünglinge klopfendes Herz.
Das Mädchen fürchtet den Pfeil! er rauscht im saphischen Thone
Laut, wie im Utzischen Liede voll Scherz.

Notes
Entstanden etwa 1761/63. Entstanden 1761.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Karsch, Anna Louisa. An Herrn Utz. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9201-D