[117] An Seiner Königlichen Hoheit den Prinzen Heinrich

Sie flohen nicht, sie stürzten und erreichten
Deckbare Wälder, athemlos,
O Sieger! deine wundgeschlagne Feinde keichten:
Held Heinrich ist groß.
Gleich einem wilden Thiere, festgeschlossen
Sahst du, die Phalanx Oesterreichs,
Ihr Stolz versah sich nicht, als deine Blitze schossen,
Des tödtlichen Streichs.
Mit deinem lange Zeit geschärften Degen,
Zertrenntest du das Schuppenschild
Des Thieres, das mit Grim, getreten dir entgegen;
So fürchterlich wild;
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Daß von dem Rasseln seiner starken Glieder
Das Feld erthönte, wie zur Zeit,
Als Claudius Marcell, den Gallier warf nieder,
Im schröcklichen Streit.
Und seine Waffen, glänzend gleich dem Blitze,
Geweyht dem Tempel Jupiters,
Und frisch, mit Blut bespritzt, zurückflog an die Spitze
Des muthigen Heers.

Notes
Entstanden etwa 1761/63.
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TextGrid Repository (2012). Karsch, Anna Louisa. An den Prinzen Heinrich. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-91DE-5