Cantata uber den 62. Psalm

Aria.

Meine Seele bleibe stille/
Und mein Hertz auf Gott gericht.
Ruhig seyn beym Welt-Getümmel/
Liebt der Herrscher in dem Himmel/
Und sein Heyl verläßt mich nicht.
Meine Seele bleibe stille/
Und mein Hertz auf Gott gericht.
[72]
Gott ist mein Hort/
Mein Schutz/ mein Trost/ mein Hoffen;
In ihm wird aller Wunsch getroffen/
Und des Gelückes wahrer Port.
Die Boßheit tobe fort/
Sie mag mir manches Fallbret stellen:
Sie grabe manche Gruben mir:
Sie würge mich im Hertzen für und für:
So lehn' ich mich auf Gottes rechte Hand/
Die macht der bösen Welt bekandt/
Daß sie mich stossen zwar/ jedoch nicht können fällen.
Ihr Hertz ist falsch/ die Worte gut/
Doch ein erlauchter Himmels Muth/
Muß auf den Grund erst Perlen suchen/
Und aussen sehn/ wenn sie von innen fluchen.
Aria.

Ich harr auf Gott/ ich hoff' auf ihn/
Er kan mich aus den Netzen ziehn/
Die mir die Falschheit legt.
Er ist mein Felß; wer darauf ruht/
Dem hat noch nie des Meeres-Wuht
Der Seelen Kraft bewegt.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hunold, Christian Friedrich. Gedichte. Academische Nebenstunden allerhand neuer Gedichte. Moralische Uber-Schrifften- und Gedichte. Cantata uber den 62. Psalm. Cantata uber den 62. Psalm. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-8565-3