[11] Es fegt so grimm kalt/ daß er mehr nur noch für seinen Ofen hokkt

Ode Trochaica.


Itzo/ da der Winter meist
nichts wie Schnee und Hagel schmeißt/
draut man sich auß seinem Hauß
kaum mit halber Nase rauß;
denn es sind uns sonst die Ohren
gleich gantz dikk mit Eyß befroren.
Drümb so sezzt man seinen Sinn
auff ein volles Wämbstrichin.
Eyer-Muhß mit Amber dreyn
schlingert man in sich hinein/
und wie süß zum Koffe schmäkken
morgens itzt die Botter-Wäkken!
[12]
Karpen/ Stintckens/ Plötzckens/ Hächt/
alles kömbt uns itzo rächt/
Schüncken/ Wörste/ Sauer-Kraut
und waß man noch sonst verdaut.
Ingwergens und Citronaten
sind itzt gleichfalls wohl-gerathen.
Hat man dan genug gebappt/
fühlt man/ daß man kaum mehr jappt/
zihmbt ein Schlückgen Aqwa vit/
weil man nicht den Kirch-Thurm siht.
Doch man weiß/ es ragt derselbe
noch ins obre Blau-Gewelbe.
Drauff so drukkt man Dorime
zährtlig auff das Canape/
butzt ihr Schnuhtzgen und enthüllt
waß ihr brall das Mihder füllt;
denn man muß nach solchen Sachen
sich ein Mouvementgen machen.
Ihrer Äuglein flincker Lauff
fordert uns zum Spihlen auff/
und sie kikkert und sie lacht/
biß ihr pumps/ das Bältzgen kracht.
So nur kan man mit Behagen
Boreas ein Knüppgen schlagen!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Holz, Arno. Es fegt so grimm kalt. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-8355-A