Erndtelied

Sicheln schallen,
Ähren fallen
Unter Sichelschall;
Auf den Mädchenhüthen
Zittern blaue Blüthen,
Wonn' ist überall.
Sicheln klingen,
Mädchen singen
Unter Sichelklang,
Bis das Mondlicht schimmert,
Auf den Stoppeln flimmert,
Frohen Erndtesang.
Alles springet,
Alles singet,
Was nur lallen kann.
Bey dem Erndtemahle
Ißt aus einer Schale
Knecht und Bauersmann.
Hanns und Michel
Schärft die Sichel,
Pfeift ein Lied dazu.
Mähet; dann beginnen
Schnell die Binderinnen,
Binden sonder Ruh.
[145]
Jeder scherzet,
Jeder herzet
Dann sein Liebelein.
Nach geleerten Kannen,
Gehen sie von dannen,
Singen und juchheyn!
[146]

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hölty, Ludwig Christoph Heinrich. Gedichte. Sämtliche Gedichte. Erndtelied. Erndtelied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7F0C-B