[An Damon]

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Auf die Erde zu kommen, Mädchenbildung
Anzunehmen, und unsre Heimathsfluren
In ein blühendes Eden umzuzaubern.
Lebt' ich tausend und tausend Jahr, ich würde
Nie was Schöners erblicken. Ihre Wange
Gleicht der Blüthe des Pfirsich, rothen Rosen
Gleicht ihr Mündlein. Aus ihrem blauen Auge
Bickt die Milde des Herzens. Sähst du ihres
Mundes liebliches Lächeln, traun, du würdest
In den Himmel zu blicken glauben. Aber,
Ach, du wirst sie wohl nimmer sehen, bis du
Sie dereinstens im Paradiese Gottes,
Unter Engeln itzt wandeln, itzt an meinem
Arme lichthell und lächelnd hüpfen siehest.
Weine, Damon, mit mir! Sie war einst meiner
Blüthenjahre Gespielin, war mir lieber,
Als mein Leben. Ein Mißverhängniß bannte
Sie in ferne Gefilde. Nimmer, nimmer
Wird dies Auge sie schauen. Veilchen will ich
Auf die Spuren des süßen Liebchens streuen,
Naßgeweinte Veilchen, will mich ihres
Seelenlächelns erinnern, und dann sterben.
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TextGrid Repository (2012). Hölty, Ludwig Christoph Heinrich. Gedichte. Sämtliche Gedichte. [An Damon]. [An Damon]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7EF6-3