An einen schönen Busen

Weiße, blendende Brust, welche den Einsiedler,
Den die Klause verschleußt, mit der verhaßten Welt
Auszusöhnen vermöchte,
Stets berauschest du meinen Blick.
Stets, o Himmel von Reiz, wenn du das Busentuch
Und die Bänder daran, hebest und niedersenkst,
Oder hinter der lichten
Silberwolke des Schleiers wallst.
Dir, o blendende Brust, will ich den Erstling weyhn,
Den der Blüthenmond zollt, will ich, im Blumentopf,
Junge Rosen erziehen,
Wenn der Winter die Flur durchheult.
Trotz der Beete voll Eis lächelt der Rosenstraus
Dann am Mieder, ah dann sinket mein trunknes Haupt
An den offenen Busen,
Deßen Farbe der Straus erhöht.
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TextGrid Repository (2012). Hölty, Ludwig Christoph Heinrich. Gedichte. Sämtliche Gedichte. An einen schönen Busen. An einen schönen Busen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7ECD-0