Schnitterlied

Es zirpten Grillen und Heimen,
Von grünen Sträuchen und Bäumen,
Floß Abendkühle herab,
Als, hinter Garben von Weitzen,
Ein wahrer Engel an Reizen
Dies Pfand der Liebe mir gab.
Sie sprach, mit fröhlichem Muthe,
Trag diese Blumen am Hute,
Und dieses goldene Band,
Und gab die Blumen und Flittern,
An meinem Hute zu zittern,
In meine wartende Hand.
Die Blumen hab' ich getragen,
Seit vierzehn glücklichen Tagen,
Und diese schwanden so schnell.
Ihr Bänder, sah ich euch schweben,
Begann das Herz mir zu beben,
Ward meine Seele so hell.
Ha! Morgen bringen wir Leute,
Geschmückt wie Freyer und Bräute,
Der Erndte flitternden Kranz.
Dann tönen helle Schalmeyen
Durch unsre ländlichen Reihen,
Dann schwing ich Liebchen im Tanz!
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hölty, Ludwig Christoph Heinrich. Gedichte. Sämtliche Gedichte. Schnitterlied. Schnitterlied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7E93-0