[83] Champagnerlied

Ein ächter deutscher Mann kann keinen Franzen leiden,

Doch ihre Weine trinkt er gern.

Brander im Göth. Faust.


Das ist für mich die beste Schlacht,
Wenn die Flaschen knallen,
Wenn die Stöpsel fallen,
Wenn es schnell wie Blut sich ergießet,
Wenn es hell wie Feuer fließet,
Wenn sich alle Händ' erheben,
Jedem Herz und Hand zu geben –
Stoßet an! stoßet an!
Das ist die schönste Schlacht der Welt,
Die einzige, die mir gefällt!
Unsre Feinde, ha! wir kennen sie nicht;
Gott geb' ihnen hier mehr Wärm' und Licht,
Daß es ihnen dort nicht dran gebricht.
Stoßet an! stoßet an!
Und wird von uns ja einer erschlagen,
Wir wollen ihn zu Grabe tragen
[84]
Mit einem Labetrank,
Mit einem Habedank:
Requiescat! requiescat!
Er hat es satt!
Und wünschen, daß der müde Streiter
Erwache morgen frisch und heiter.
Wir aber kämpfen immer weiter,
Bis die letzten Flaschen knallen,
Bis die letzten Stöpsel fallen –

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Champagnerlied. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-75C8-6