Der Hirtenknabe

Eben wann der Morgen graut,
Noch in aller Frühe
Treib' ich täglich auf die Alp,
Täglich meine Kühe.
Und die Vögel singen dann
Mir die schönsten Lieder,
Und zur Antwort sing' ich dann
Ihnen freundlich wieder.
Wollen meine Kühe nicht
Mehr zu Mittag grasen,
Ruhen wir im Schatten aus
Auf dem kühlen Rasen.
Und ich halte dann mein Mahl
Unter dunklen Zweigen,
Schmetterlinge tanzen dann
Vor mir ihren Reigen.
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Abends treib' ich dann hinab,
Lustig wie am Morgen –
Und so lebt der Hirtenknab
Täglich ohne Sorgen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Der Hirtenknabe. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-73D7-5