Kehraus

Gib dich drein, Herz, gib dich drein!
Der Tanz muß mal zu Ende sein.
So helle die Geigen,
Die Tänzer so jung,
Sie schwangen im Reigen
Sich nimmer genung.
Nun ächzet die Fiedel,
Nun schnarrt das Fagott
Ein schläfriges Liedel –
So helfe dir Gott!
Gib dich drein!
Gib dich drein, Herz, gib dich drein!
Es bricht einmal die Nacht herein.
Die nebligen Sterne
Mit flackerndem Licht,
Sie blinken so ferne
Und wärmen dich nicht.
Noch dämmert ein Funken,
Im Busen entfacht;
Auch der nun versunken,
Rings gähnet die Nacht.
Gib dich drein!
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Gib dich drein, Herz, gib dich drein!
Wer weiß, dich weckt ein Morgenschein.
Du lägest wohl lieber,
Verschliefst immerzu
Das hastige Fieber
Des Lebens in Ruh.
Doch hebt dann aufs neue
Der Tanz sich an,
Tritt keck in die Reihe
Und steh deinen Mann!
Gib dich drein!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Sommer und Herbst. Kehraus. Kehraus. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-65F3-3