2.

Kaum haben sie noch Mondenscheine
Vor ihrem Gas und Kerzenlicht,
Die Tränen selbst sind falsche Steine
Und lohnen ihre Fassung nicht.
Gemalt sind ihre schönsten Rosen,
Und kaum die Dornen echt daran –
So stürmen sie, die Ruhelosen,
Auf ihrer ausgetretnen Bahn.
Das ist ein Schachern, ein Erwerben,
Ein Räderrasseln Tag und Nacht –
Ich möcht' in dieser Stadt nicht sterben,
Die auf den Gräbern Hochzeit macht.
Welch Glück, daß ihr in dem Getriebe
Mein deutsches Spinnrad nicht vermißt,
Daß ihr nicht ahnt, was deutsche Liebe,
Nicht ahnt, was deutsche Narrheit ist!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Zweiter Teil. Die Epigonen von 1830. 2. [Kaum haben sie noch Mondenscheine]. 2. [Kaum haben sie noch Mondenscheine]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-617E-9