39.

O heiß mich nicht von deinem Antlitz fliehn,
Auf dem der Liebe heilige Gedanken
Gleich goldnen Sternen auf und nieder schwanken,
Die still und furchenlos am Himmel ziehn!
Hier ist mein Tempel und hier will ich knien,
Um diesen Altar meine Arme ranken,
In diesen Armen meinen Göttern danken,
Daß sie mir ihre Seligkeit verliehn!
Bist du, mein Herz, selbst wider dich im Bunde?
Was soll der volle, schäumende Pokal,
Was die Unendlichkeit dem Mann der Stunde?
Begehre nicht die Herrlichkeit zumal!
Bitt' um ein Wort nur aus dem lieben Munde,
Ein halbes Lächeln, einen Sonnenstrahl!

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. 39. [O heiß mich nicht von deinem Antlitz fliehn]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-60B2-A