5.
Dem Zensor

Unseliger Eunuche du,
Der unsres Geistes Hauch bewacht,
Und sich für seines Sultans Ruh'
Zum gottverfluchten Knechte macht!
Du hast mein bloßes Wort verdammt,
Weil's nicht in eure Küche paßt: –
Hat minder drum dies Herz geflammt
Und minder dich und ihn gehaßt?
O glaub' den Geist nicht unterjocht,
Wenn du vom Leib ein Glied getrennt!
Du Sklave putzest nur den Docht,
Damit das Licht noch heller brennt.
[132]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Zweiter Teil. Xenien. 5. Dem Zensor. 5. Dem Zensor. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5FF7-8