Auf Gottsched's Tod

Fragment.


Herr Gottsched starb! Der alte wackre Mann,
Der lebenslang viel schrieb und wenig sann
Und, um nicht nachzusinnen, übersetzte
Und, statt zu überwinden, plump zersetzte;
Der unsre Sprache, wie Augias' Stall,
Rein wässerte, ein Hercul überall,
Mit Hand und Mund, an Schultern und an Lenden;
Der, um die Schmach Germaniens zu enden,
Französ'schen Wind in deutsches Bleirohr zwang
Und mit dem Luftknall zwanzig Jahre lang
Wie Sperlinge die deutschen Musen scheuchte,
Und wie Apollo hinter Daphne keuchte,
So er dem Witze nach –

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Herder, Johann Gottfried. Gedichte. Gedichte. Fünftes Buch. Auf Gottsched's Tod. Auf Gottsched's Tod. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5AFE-6