[410] Zwei Leichen 1

Es lagen da zwei Leichen
Zu Aachen auf der Bahr;
Wohl trennt' sie manches Jahr,
Doch sind sie wunderbar
Zwei Leichen, die sich gleichen.
Wohl sind sie zu vergleichen
Die beiden auserwählt –
Die Jungfrau, Gott vermählt,
Der Greis, im Kampf gestählt, –
Der Rose und der Eiche.
[411]
Zwei Leichen und zwei Zeichen
Der Zeit und unserm Land,
Zu uns vom Herrn gesandt
Als stark' und milde Hand;
Zwei Leichen sonder Gleichen!
Die gab der Herr uns eigen,
Zu stärken unsern Muth,
Zwei Seelen rein und gut,
Darauf sein Segen ruht,
Den ihre Werke zeigen.
Zwei Seelen, die sich gleichen:
Die Liebe war das Band,
Im Armen zugewandt
Dem Herren und Heiland
Von beiden Segenreichen.
Laßt uns auch ihnen gleichen,
Im vollen Gottvertrau'n
An ihren Werken bau'n,
Bis wir sie wieder schau'n
In Gottes ew'gem Reiche!

Fußnoten

1 Zur Erinnerung an Dr. Joh. Pet. Jos. Monheim und die Schwester Paula vom hl. Franziskus.


Notes
Entstehungszeit unbekannt.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Hensel, Luise. Zwei Leichen. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-53EB-6