[350] Dahin

Hoch in der Linde drüben
Ein Vöglein wohnte lang;
Ich that es herzlich lieben,
Gern lauschen seinem Sang.
Wo ist mein Sänger blieben?
Ach, schweigt ja schon so lang.
Drüben
Ist alles stumm und bang.
Die Linde seh ich stehen
So traurig dunkelgrün.
Die Blumen all vergehen
Und wollen nicht mehr blühn.
Ich hab' ihn oft gesehen,
Nun ist er, ach! dahin.
Die Winde schaurig wehen,
Gehen
Und seufzen all' um ihn.

Notes
Entstanden 1813.
License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Hensel, Luise. Dahin. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-53B7-7