[45] Angst

Wie eine plumpe, graue Hand
Liegt heut der Himmel ausgespannt;
Die Riesin preßt mich nieder.
Der Atem stockt im Busen schier,
Erstickt der Mut, ein röchelnd Tier,
Erdrosselt Lust und Lieder.
Kein Laut, kein Licht, kein Hauch. – Mir graust.
O du verfluchte Riesenfaust,
Wie lähmst du mir den Nacken!
Unheimlich öde, dumpf und starr.
Ist das der Tod? Bin ich ein Narr?
Wird mich der Wahnsinn packen?
Zünd an! Ich muß was lodern sehn!

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Henckell, Karl. Angst. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-4EF4-C