Platen

Vieles hast du gethan, man soll es mit Liebe dir danken,
Hast der äußeren Form streng, wie kein Zweiter, genügt,
Hast die inn're erkannt und alle Reifen der Sprache,
Welche der Leichtsinn sprengt, wieder zusammen geschweißt.
Eines fehlt dir jedoch, die sanfte Wallung des Lebens,
Die in ein reizendes Spiel gaukelnder Willkür den Ernst
Des Gesetzes verwandelt und das im Tiefsten Gebund'ne
So weit lös't, bis es scheint, daß es sich selbst nur gehorcht.
Dennoch verschmilzt nur dieß die äußere Form mit der innern,
Und man erreicht es nur so, daß die Gebilde der Kunst
Wirken, wie die der Natur, und daß, wie Blumen und Bäume,
Keiner sich auch ein Gedicht anders noch denkt, als es ist.
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Epigramme und Verwandtes. 3. Kunst. Platen. Platen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3D5B-5