Gebet

Die du über die Sterne weg
Mit der geleerten Schaale
Aufschwebst, um sie am ew'gen Born
Eilig wieder zu füllen:
Einmal schwenke sie noch, o Glück,
Einmal, lächelnde Göttin!
Sieh, ein einziger Tropfen hängt
Noch verloren am Rande,
Und der einzige Tropfen genügt,
Eine himmlische Seele,
Die hier unten in Schmerz erstarrt,
Wieder in Wonne zu lösen.
Ach! sie weint dir süßeren Dank,
Als die Anderen alle,
Die du glücklich und reich gemacht;
Laß ihn fallen, den Tropfen!

Notes
Entstanden 1843.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gebet. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3BD3-3