Eine Mondnacht in Rom

Bei'm Dämmerlicht des Mondes schau' ich gerne
Der grauen Weltstadt bröckelnde Ruinen,
Die uns als Maaß für ihre Größe dienen,
Woran der Mensch sich selber messen lerne;
Denn dieses Licht, das einem trüben Sterne
Entfließt, hat ihre Schlachten nie beschienen,
Nur die Gefall'nen mit den eh'rnen Mienen,
Umstanden von des Heeres bestem Kerne.
Jetzt trägt sie selbst, wie die, den Todesstempel,
Drum ziemt sich's, daß dasselbe Licht ihr leuchte,
Dann träumt vielleicht ein Dichter, daß die Sonnen
Erlöschen, wie Palläste hier und Tempel
Zusammenstürzen, und der oft verscheuchte
Vernichtungsengel jetzt den Sieg gewonnen!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Sonette. Eine Mondnacht in Rom. Eine Mondnacht in Rom. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3A80-7