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Nun der Westwind aus dem Garten
Wehet wie aus Himmelshöh'n,
Labt mich Wein, der Freudenschenker,
Und ein Freund wie Huris schön.
Wesshalb dünke sich der Bettler
Heute nicht ein Fürst zu sein?
Sein Gezelt heisst Wolkenschatten,
Und sein Prunksaal – Saatenrain.
Es erzählt die grüne Wiese
Mährchen von des Frühlings Fest;
Thöricht ist, wer Hoffnung kaufet
Und Gewisses fahren lässt.
Lass' den Wein das Herz erbauen,
Denn zu Ziegeln will die Welt
Meinen Moderstaub benützen,
Sie, die ganz in Trümmer fällt.
Ford're Treue nicht vom Feinde,
Weil's nie Licht verbreiten kann:
Zündest du die Zellenkerze
An der Kirchenfackel an.
Tadle mich, den Trunk'nen, nimmer,
Steh' ich auch im schwarzen Buch!
Kennt man was uns ward geschrieben
Auf die Stirn' als Schicksalsspruch?
Nicht entferne deine Tritte
Von der Leiche des Hafis:
Ist er gleich getaucht in Sünden,
Kömmt er doch in's Paradies.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Te. 41.. 41.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2F57-D