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Ich sprach: »Du warst im Irrthum,
Das war das Mittel nicht.«
Er sprach: »Was ist zu machen,
Wenn so das Schicksal spricht?«
Ich sprach: »So manche Sünde
Ward zugeschrieben dir.«
Er sprach: »Weil auf das Stirnblatt
Sie ward gezeichnet mir.«
Ich sprach: »Dein böser Nachbar
Bracht' dir dies Missgeschick.«
Er sprach: »Mein Nachbar heisset
Mein eig'nes böses Glück.«
Ich sprach: »O Mond, wesswegen
Lieb'st du mich nimmermehr?«
Er sprach: »Weil schlecht ich liebte,
Grollt mir der Himmel sehr.«
Ich sprach: »Du leertest früher
So manchen Lustpocal.«
Er sprach: »Es liegt die Heilung
Im spätesten allemal.«
Ich sprach: »Du bist das Leben:
Was eil'st du so dahin?«
Er sprach: »Wie sollt' ich anders?
Muss doch das Leben flieh'n.«
Ich sprach: »Von hinnen reisest
Du allzu eilig ab.«
Er sprach: »Nur weil sich dieses
Als zeitgemäss ergab.«
Ich sprach: »Aus welchem Grunde
Bliebst fern du von Hafis
Er sprach: »Zu allen Zeiten
War mein Verlangen dies.«

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 167.. 167.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2F4F-1