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Käme jener Himmelsvogel
Wieder in mein Haus geflogen,
Fänd' ich Greis vom Leben wieder
Was davon vorbeigezogen.
Diese regengleichen Thränen
Lassen mich die Hoffnung nähren,
Der entschwund'ne Blitz des Glückes
Werde einst noch wiederkehren.
Jener, dessen Staub der Sohle
Mehr mir galt als Diademe,
Würde mich zum Kaiser machen,
Wenn zu mir er wieder käme.
Wenn ich nicht der Seele Perle
Zu des Freundes Füssen streute,
Diente sie zu etwas wieder,
Das mich mehr als dieses freute?
Seinen Tritten will ich folgen,
Und ich schwör' es, theure Brüder,
Falls ich selbst nicht wieder käme,
Kömmt von mir doch Kunde wieder.
Harfenklang und Morgenschlummer
Liessen nicht zu mir Ihn kommen,
Während sonst Er wiederkehrte,
Wenn er früh mein Ach vernommen.
Eines Neubeglückten Pauke
Schlag' ich auf dem Dach der Ehre,
Seh' ich, dass mein unverreister
Mond zur Heimath wiederkehre.
O Hafis! Mich treibt's zu schauen
Meines Königs Mondeswange:
Betet, dass er wohlbehalten
Wieder heim zu mir gelange!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. 126.. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2DCA-A