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Solchen Liebesschmerz musst' ich ertragen,
Dass du besser thätest nicht zu fragen,
Kosten solches Gift in Trennungstagen,
Dass du besser thätest nicht zu fragen.
Durch die ganze Welt bin ich gewandert
Und am Ende aller meiner Plagen
Hab' ein solches Liebchen ich erkoren,
Dass du besser thätest nicht zu fragen.
Sehnsucht nach dem Staube deines Thores
Fühle ich an meiner Seele nagen,
Und so reichlich fliesst mein Augenwasser.
Dass du besser thätest nicht zu fragen.
Mit dem eig'nen Ohre musst' ich hören,
Wie sein Mund es gestern konnte wagen.
Mich mit solchen Worten zu verletzen,
Dass du besser thätest nicht zu fragen.
In die Lippe beisst du dich und winkest,
Gleich als wolltest du mir: »Schweige!« sagen?
Und ich biss so stark in eine Lippe,
Dass du besser thätest nicht zu fragen.
Fern von dir in meiner stillen Kammer,
Musst' ich in der peinlichsten der Lagen
Durch die Armuth solche Qual erdulden,
Dass du besser thätest nicht zu fragen.
Wie Hafis, ward auf dem Weg der Liebe
Ich in fremde Gegenden verschlagen
Und gerieth an eine solche Stelle,
Dass du besser thätest nicht zu fragen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Zweiter Band. Der Buchstabe Sin. 4.. 4.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2C66-3