[407] [409]Der Buchstabe Nun.

1.

Der gekrönte Fürst der Rosen
Ist am Wiesenrand erschienen;
Herr, er möge Segen bringen
Den Zipressen und Jasminen!
Schön ist und so ganz am Platze
Dieses König's Thronbesteigen;
Jeder wird sich wieder setzen
Auf die Stelle die ihm eigen.
Gib dem Siegel Dschem's die Kunde
Von dem freudenvollen Ende:
Denn es band der Namen grösster
Ahriman's verruchte Hände.
Dieses Haus soll ewig blühen,
Denn vom Staube seiner Pforte
Trägt die Düfte des Erbarmers
Jemen's Wind an alle Orte!
Was der Sohn Pěschēnk's geleistet.
Wie sein Schwert die Welt bezwungen.
Hat in den gesell'gen Kreisen
Manches Königsbuch besungen.
Deinen Sattel hat des Himmels
Schlägelschimmel selbst getragen;
Auf den Rennplatz kamst du, Reiter,
Sollst nun kühn den Ball auch schlagen!
In des Reiches breitem Strome
In dein Schwert ein fliessend Wasser:
Pflanze dr'um den Baum des Rechtes
Und entwurzle seine Hasser!
[409][411]
Künftig wird man nicht mehr staunen,
Wenn, bei'm Wohlduft deiner Milde,
Moschusduft Ĭrēdsch durchwehet,
Wie nur sonst Chŏtēn's Gefilde.
Deiner freundlichen Geberde
Harrt der stille Klausner bange:
Nimm die Mütze von dem Haupte
Und entschlei're deine Wange!
Den Verstand zog ich zu Rathe,
Der »Hafis trink' Wein!« mir sagte;
Schenke, gib mir Wein! Vertrauen
Heischet der um Rath Befragte.
Ost! Ersuche doch den Schenken
An des Atabeg's Gelage,
Dass er jenes gold'nen Bechers
Bodensatz mir nicht versage.

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Zweiter Band. Der Buchstabe Nun. 1.. 1.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2B5E-E