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Zum Gelag' im Rosenhaine
Kam die Rose, eine Braut;
Doch wo weilt der holde Sprosser?
Sein Gesang ertöne laut!
Herz, du solltest nimmer klagen
Über Trennung, weil die Welt
Gram und Freude, Dorn und Rose,
Thäler und Gebirg' enthält.
Krumm aus Gram, gleich einem Bogen,
Halt' ich doch an Jenem fest,
Der den Bogen seiner Brauen
Wimpernpfeile schleudern lässt.
Deine krause Locke machte
Meines Herzens Wirren kund:
Doch, was Wunder? Ist der Moschus
Doch bekannt als Schwätzermund.
Mein Gesicht auf deine Schwelle
Legt' ich, Tollherz, nicht erst heut,
That's in Gluth und im Gebete
Schon von aller Ewigkeit.
Eb'ne Wege oder steile
Nimmt Hafis in gleichen Kauf,
Denn gleich flink schwingt sich der Vogel
Über Berg' und Thäler auf.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. 5.. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2AF6-B