[533] [535]16.

Ihm vereint zu sein ist besser
Als Unsterblichkeit erstreben;
Herr der Welten, wolle immer
Das was besser ist mir geben!
Zwar Er schlug mich mit dem Schwerte;
Doch kein Mensch soll es erfahren;
Besser ist's, des Freund's Geheimniss
Nicht dem Feind zu offenbaren.
Sei, o Herz, in Seinem Gaue
Stets ein Bettler und begehre!
Denn es heisst ja: »Besser ist es
Dass ein Glück beständig währe!«
Fruchtlos würdest du, o Frömmler,
Mich im Paradies erwarten:
Ist der Apfel dieses Kinnes
Besser doch als jener Garten.
Mit der Knechtschaft Maal bezeichnet
Hier an diesem Thore sterben,
Ist – bei Seiner Seele! – besser
Als das Reich der Welt erwerben.
Eine Rose die mit Füssen
Mein Zipressenbaum getreten,
Ist, zu Staub verrieben, besser
Als das Blut von Ergwan-Beeten.
Wollt – ich bitt' um Gotteswillen –
Freundlich meinen Arzt befragen!
Wann denn endlich dieser Schwache
Besser werde, mög' er sagen.
Wende dich nicht ab, o Jüngling,
Räth dir eines Alten Zunge:
Denn es ist der Rath des Alten
Besser als das Glück, das junge.
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Nachts einst sprach Er: »Hat doch sicher
Nie ein Sterblicher geschauet
Eine bess're Perl' als jene
Die mir auf das Ohr gethauet.«
Worte aus dem Mund des Freundes
Gleichen zwar den Edelsteinen:
Aber was Hafis gesprochen
Muss als besser noch erscheinen.

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Zweiter Band. Der Buchstabe He. 16.. 16.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2A35-C