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Nun auf der flachen Hand die Rose
Den Becher klaren Weines schwingt,
Und laut, mit hunderttausend Zungen,
Der Sprosser ihre Reize singt,
Nun ford're du das Buch der Lieder,
Und schlag' des Feldes Strasse ein;
Ist's keine Zeit doch für die Schule
Und für gelehrte Zänkerei'n.
Entsag' dem Umgang mit den Menschen
Und am Ănkā nur spiegle dich:
Denn Ruf und Name, frommer Klausner,
Erstreckt vom Kaf bis zum Kafe sich.
Der Schulregent war gestern trunken,
Und hat den Richterspruch gefällt:
Wein sei verboten zwar, doch besser
Als ungerechtes Stiftungsgeld.
Dir ziemt es nimmer, zu entscheiden,
Ob trüb sei oder klar der Wein:
Denn was der Schenke uns credenzte,
Entquoll ja seiner Huld allein.
Es sind die Männer, die da streiten
Mit mir um gleichen Ehrensold,
Dem Flechter gleich, der seine Matten
Für ein Gewebe hielt aus Gold.
Hafis, verstumme und bewahre
Dein Lied, wie Gold, weil in der Stadt
Falschmünzer wohnen, deren Jeder
Gar eine Wechselstube hat.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Te. 30.. 30.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-29E9-2